"Namagoyi", rufen ein paar Kinder, die an Aisha vorbeilaufen. Das heißt: Albino. Aisha senkt den Blick und läuft schneller. Sie will nur noch nach Hause. Die Vierjährige ist Außenseiterin in ihrem Dorf. Weil sie weiß ist wie auch ihr kleiner Bruder Akram – als Kinder von Eltern mit schwarzer Haut.
Aisha wurde mit Albinismus geboren, einem Gendefekt. Ihr Körper produziert kein Melanin. Das sorgt eigentlich für die Farbe von Haaren, Haut und der Iris des Auges. Bei Aisha ist all das weiß. Und das macht ihr große Probleme – nicht nur, weil der Aberglaube gegenüber Albinismus in ihrem Dorf sehr groß ist. Sie verbringt auch aus einem anderen Grund den ganzen Tag in der Hütte: Die Sonne verbrennt ihre Haut. Und im hellen Licht kann sie kaum etwas sehen. Denn wie viele Menschen mit Albinismus sieht Aisha schlecht.
Schutz und Durchblick
Weiße Haut wird Aisha ein Leben lang haben. Aber die Gefahr durch die Sonne kann gemildert werden – und zwar in der CBM-geförderten Mengo-Augenklinik. Dank Spenderinnen und Spendern der CBM erhält die Vierjährige dort eine Sonnenbrille, einen Hut und Sonnencreme. Damit kann sie endlich auch tagsüber – natürlich nicht zu lange – draußen spielen. Außerdem bekommt Aisha auch eine Brille, die ihre Sehschwäche ausgleicht und mit der sie in der Vorschule Lesen und Schreiben lernen kann. Aisha ist begeistert!
"Schau mal, Mama", ruft sie und zeigt auf all das, was sie vorher nicht sehen konnte. "Webale nyo", sagt ihre Mutter Faith. "Danke!"