Eine junge Frau aus Bangladesch sitzt im Rollstuhl. Dieser steht auf einer vor einem Haus angebrachten Rampe steht. © CBM/Koch

Agenda 2030: unsere Forderungen

"Leave no one behind" – Niemanden außer Acht lassen! Dieses Prinzip ist ein wichtiger Bestandteil der sogenannten Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen (UN) haben diese bei ihrer Generalversammlung am 25. September 2015 verabschiedet. Die Christoffel-Blindenmission (CBM) begleitet die Umsetzung der Agenda 2030 in den kommenden Jahren. Sie setzt sich dafür ein, dass die Agenda das tägliche Leben von Menschen mit Behinderungen tatsächlich nachhaltig verändert.

Die soziale Ungleichheit auf unserer Erde wird immer größer – sowohl innerhalb von Nationen als auch zwischen den Ländern. Die Weltgemeinschaft hat das erkannt: Die globalen Entwicklungsziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung sollen deshalb niemanden außer Acht lassen und die am stärksten Benachteiligten zuerst erreichen.

Dabei zieht sich das Thema Inklusion wie ein roter Faden durch die Agenda. Wir brauchen das Engagement aller gesellschaftlichen Akteure auf sämtlichen Ebenen, einen finanziellen Kraftakt und neue Geldquellen genauso wie Transparenz in der Umsetzung – jeder muss wissen, was der andere tut. Und wir benötigen global vergleichbare Daten, um prüfen zu können, ob wir schnell genug in die richtige Richtung vorangehen.

Die CBM bringt sich in Deutschland intensiv in den Prozess der Agenda-Umsetzung ein. Beispielsweise setzt sie sich im Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V. (VENRO) mit der AG "Agenda 2030" dafür ein, dass im Segment der internationalen Zusammenarbeit die verletzlichsten Menschen bei der Agenda-Umsetzung konsequent berücksichtigt werden.

Unsere Forderungen an die Bundesregierung:

  • Deutschland muss ein Budget bereitstellen, um den verletzlichsten Menschen in Entwicklungsländern gezielt helfen zu können.
  • Alle an der Agenda-Umsetzung beteiligten Gremien – vom Staatssekretärsausschuss bis zum parlamentarischen Beirat müssen kontinuierlich am "Leave no one behind"-Prinzip, niemanden außer Acht zu lassen, arbeiten.
  • Gesetze und Verordnungen müssen das "Leave no one behind"-Prinzip konsequent berücksichtigen.
  • Deutschland muss global vergleichbare Daten erheben und auch Entwicklungsländern dabei helfen, dies zu tun.

Wie kann das zentrale Prinzip der Agenda 2030 – "Niemanden zurücklassen" – wirksam umgesetzt werden?

Vier Personen auf einer Bühne © CBM
Der Bundestagsabgeordnete Ottmar von Holtz (l., Die Grünen) und die BMZ-Vertreterin Cornelia Henriksson (r.) nahmen am 10. Mai 2019 in Berlin die IDDC-Empfehlungen entgegen.

Während der Jahrestagung 2019 des Netzwerks "International Disability and Development Consortium" (IDDC) war diese Frage zentrales Thema. Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben dazu Empfehlungen an die Politik erarbeitet. Das IDDC-Netzwerk ist ein Zusammenschluss internationaler Nichtregierungsorganisationen. Sie wollen gemeinsam Entwicklungspolitik inklusiv gestalten und die Aufmerksamkeit auf bestehende Missstände für Menschen mit Behinderungen lenken. Die CBM unterstützt das IDDC als Mitgliedsorganisation und richtete die Fachkonferenz in Berlin mit aus. Dabei standen vier der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals/SDG) im Fokus: Gesundheit, Bildung, Beschäftigung und Globale Partnerschaft. Für jeden Themenbereich wurden Empfehlungen entwickelt und am Ende der Konferenz an die deutsche Politik übergeben. Der Bundestagsabgeordnete Ottmar von Holtz (Die Grünen) und die Vertreterin des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Cornelia Henriksson nahmen die IDDC-Empfehlungen entgegen.

Die IDDC-Empfehlungen zum Download:

  • Titelblatt der Empfehlungen zum Prinzip "Niemanden zurücklassen"

    Niemanden zurücklassen: generelle Empfehlungen

    pdf623.2KB, barrierefrei

    Das globale Versprechen, niemanden zurückzulassen, muss umgesetzt werden. Menschen mit Behinderungen und andere marginalisierte Gruppen müssen in der Entwicklungszusammenarbeit einbezogen werden.

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  • Titelblatt der englischen Version der Empfehlungen zum Prinzip "Niemanden zurücklassen"

    IDDC Recommendation: Realising the global commitment to Leave No One Behind

    pdf204.5KB, barrierefrei

    Ensuring that persons with disabilities and other marginalised groups are included in development cooperation

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  • Titelblatt der Langfassung der englischen Version der Empfehlungen zum Prinzip "Niemanden zurücklassen"

    IDDC Recommendation: Realising the global commitment to Leave No One Behind (Full Version)

    pdf239.3KB, nicht barrierefrei Herunterladen

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Wenn es um inklusive humanitäre Hilfe und die inklusive Umsetzung der Agenda-2030 geht, ist für Sie da:

Porträt eines Mannes

Michael Herbst, Büro Bensheim Leitung Politische Arbeit, Schwerpunktthemen: Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, inklusive Umsetzung der Agenda 2030