CBM: Du hast so vielen Menschen geholfen. Ist Dir jemand besonders in Erinnerung geblieben?
Pförtner: Es gibt ein Foto von einem Jungen aus Salvador. Davon kann ich mich nicht trennen. Er wurde mit offenem Rücken geboren. Er war sehr intelligent, lebte aber in Armut in einer kleinen Hütte. Durch die CBM-Projektarbeit hat er sich toll entwickelt! Wenn man das sieht – das überzeugt einen, wie wichtig Inklusion ist!
CBM: Was fasziniert Dich an Inklusion?
Pförtner: Die soziale Gerechtigkeit! Ich habe schon als Kind die schwachen Schüler mit nach Hause genommen, hat meine Mutter erzählt. (lacht)
CBM: Warum bist Du nach Südamerika gegangen?
Pförtner: Als mein Mann Gene und ich 1989 als freiwillige Helfer für ein Jahr nach Nicaragua gegangen sind, bin ich dort auf das Konzept der Einbindung einer ganzen Gemeinde in die Inklusionsarbeit gestoßen. Das fand ich super! Und dann sind dort die behinderten Menschen in den Dörfern.
CBM: Was ist dort das Problem?
Pförtner: Viele dort wissen einfach nicht, was sie mit behinderten Menschen machen sollen. Ich habe die irrsten Sachen erlebt, zum Beispiel dass behinderte Menschen versteckt wurden oder angebunden wie ein Tier. Wenn man diese Unwissenheit ändert, kann man eine große Entwicklung sehen!