Bensheim, 30. April 2024. Sie war eine prägende Persönlichkeit für die Christoffel-Blindenmission (CBM): Magdalena Wiesinger leitete gemeinsam mit ihrem Mann Siegfried von 1961 bis zu seinem Tod im Jahr 1989 die CBM. Die Eheleute machten aus einem kleinen Hilfswerk für blinde Menschen im Iran eine internationale Organisation, die das Leben von Menschen mit Behinderungen in den ärmsten Ländern der Welt nachhaltig verbessert. Am 18. April 2024 starb Magdalena Wiesinger im Alter von 94 Jahren.
"Wir sind sehr betroffen über den Tod von Magdalena Wiesinger und dankbar für alles, was sie für die CBM getan hat", erklärt Vorstand Dr. Rainer Brockhaus. "Ohne das Ehepaar Wiesinger wäre die Organisation nicht das, was sie heute ist. Ein Teil ihres Wirkens wird uns immer begleiten."
Neue Wege in der Spenderansprache und Internationalisierung
Als Magdalena und Siegfried Wiesinger im Jahr 1961 die Leitung der CBM übernahmen, stand die Organisation kurz vor dem Aus: Einzig das von Pfarrer Ernst-Jakob-Christoffel gegründete Heim für blinde und sehbehinderte Menschen in Isfahan (Iran) wurde von ihr betreut, und selbst dafür stand kaum genug Geld zur Verfügung. Während ihr Ehemann oft monatelang im Iran weilte, um die Arbeit vor Ort neu zu beleben, stellte Magdalena Wiesinger die CBM mit viel Fleiß auf wirtschaftlich gesunde Beine. Durch Beilagen in Kirchenzeitungen und Briefaussendungen gelang es, zahlreiche Unterstützerinnen und Unterstützer hinzu zu gewinnen. Doch die CBM ging nicht nur neue Wege in der Spenderansprache, sie wurde auch international: Mit den Mitgliedsorganistaionen in Österreich, Kanada, USA und Australien. Den Hauptsitz der Organisation hatten die Eheleute bereits im Jahr 1968 von Bad Sachsa in das südhessische Bensheim und damit in die Nähe des internationalen Flughafens Frankfurt am Main verlegt.
Persönliche Eindrücke motivieren, noch mehr Menschen zu helfen
Gleichzeitig war es Magdalena Wiesinger immer wichtig, sich selbst ein Bild von der Lage in den Armutsregionen der Welt zu machen. Die Erlebnisse vor Ort – besonders die schwierigen Bedingungen, unter denen die ersten CBM-geförderten Graue-Star-Operationen ab Mitte 1967 in Afghanistan stattfanden – beeindruckten und erschütterten sie zutiefst. Sie prägten ihr Bestreben, noch mehr Menschen mit Behinderungen nachhaltig zu helfen. Schon zehn Jahre nach dem Amtsantritt des Ehepaares Wiesinger, 1971, förderte die CBM 75 Hilfsprojekte in 20 Ländern. Bis Ende 2022 waren es 391 Projekte in 44 Ländern.
Über die CBM
Die Christoffel-Blindenmission (CBM) zählt zu den international führenden Organisationen für inklusive Entwicklungszusammenarbeit. Sie unterstützt Menschen mit Behinderungen in den ärmsten Ländern der Welt – und das seit 115 Jahren. Gemeinsam mit ihren lokalen Partnern sorgt sie dafür, dass sich das Leben von Menschen mit Behinderungen grundlegend und dauerhaft verbessert. Sie leistet medizinische Hilfe und setzt sich für gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe ein. Ziel ist eine inklusive Welt, in der Menschen mit und ohne Behinderungen ihre Fähigkeiten einbringen können und niemand zurückgelassen wird. Im Jahr 2022 förderte die CBM 391 Projekte in 44 Ländern.