Pakistan besiegt Augenkrankheit Trachom

Mit Hilfe der CBM: Erfolgreiche Bekämpfung der hochansteckenden Infektion

Ein Mädchen hält einen Becher in Händen. Ihm gegenüber steht eine Frau mit einer Tablettendose. © CBM
Kashmala (l.) erhält von der Gemeindegesundheitshelferin Zahanat ein Antibiotikum, das gegen die hochansteckende Augeninfektion Trachom hilft.

Bensheim, 2. Oktober 2024. Gute Nachrichten aus Pakistan: Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat offiziell die Eliminierung der Augenkrankheit Trachom in dem südasiatischen Land bestätigt. Die Christoffel-Blindenmission (CBM) leistet seit mehr als zwei Jahrzehnten einen wesentlichen Beitrag im Kampf gegen diese Augeninfektion.

"Die CBM ist sehr stolz auf diesen bedeutenden Meilenstein und darauf, mit an der Eliminierung des Trachoms in Pakistan beigetragen zu haben", erklärt Dr. Babar Qureshi, der als CBM-Direktor der Inclusive Eye Health Initiative deren weltweite Augenarbeit leitet: "Seit 2001 engagiert sich die CBM gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium und anderen Partnern in Pakistan bei der Trachom-Bekämpfung."

Eine der häufigsten Ursachen für Erblindung weltweit

Trachom führt unbehandelt zum unwiderruflichen Verlust des Augenlichts und ist eine der häufigsten Ursachen für Erblindung weltweit. Begünstigt wird eine Trachom-Infektion durch Wassermangel, Hygieneprobleme, unzureichende Gesundheitsversorgung und Armut sowie durch Fliegen als Überträger. In Pakistan war die Krankheit lange Zeit ein großes Gesundheitsproblem: Das Land kämpft seit den 1930er Jahren gegen Trachom. Millionen Menschen waren betroffen, vor allem in unterversorgten und ländlichen Gebieten. Zu den wichtigsten Vorsorgemaßnahmen, um eine Verbreitung zu verhindern, gehört vor allem eine bessere Hygiene durch sauberes Wasser und Toiletten. Behandelt werden kann die Infektion mit Antibiotika, im fortgeschrittenen Stadium helfen Augenoperationen.

Aufklärung und medizinische Hilfe

Insgesamt haben mehr als drei Millionen Menschen in den betroffenen Gebieten in Pakistan von den CBM-geförderten Maßnahmen profitiert. So hat die CBM den Bau zahlreicher Latrinen, Waschstationen und Handpumpen ermöglicht. Auch hat die Aufklärungsarbeit der CBM in den Schulen und in den Gemeinden einen wichtigen Beitrag geleistet, das Hygieneverhalten in der Bevölkerung zu verbessern. Es wurden landesweit sogenannte WASH-Clubs eingerichtet: Eine Initiative, bei der Schülerinnen und Schüler lernen, wie wichtig es ist, sich regelmäßig das Gesicht und die Hände zu waschen, um der Krankheit vorzubeugen. Die CBM hat auch wesentlich zur medizinischen Versorgung im Kampf gegen die Infektion beigetragen. Sie leistete Hilfe durch die Verteilung von Medikamenten und führte mehr als 20.000 Trachom-Operationen durch. Die CBM wird weiterhin eng mit ihren Partnern vor Ort daran weiterarbeiten, um die erreichten Erfolge aufrechtzuerhalten und sicherzustellen, dass Pakistan auch in Zukunft trachomfrei bleibt.   

Über die CBM

Die Christoffel-Blindenmission (CBM) zählt zu den international führenden Organisationen für inklusive Entwicklungszusammenarbeit. Sie unterstützt Menschen mit Behinderungen in den ärmsten Ländern der Welt – und das seit mehr als 115 Jahren. Gemeinsam mit ihren lokalen Partnern sorgt sie dafür, dass sich das Leben von Menschen mit Behinderungen grundlegend und dauerhaft verbessert. Sie leistet medizinische Hilfe und setzt sich für gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe ein. Ziel ist eine inklusive Welt, in der Menschen mit und ohne Behinderungen ihre Fähigkeiten einbringen können und niemand zurückgelassen wird. Im vergangenen Jahr förderte die CBM 379 Projekte in 40 Ländern.