Dass dies dringend notwendig ist, verdeutlicht ein Blick auf die Situation im Land: Guatemala hat eine lange Phase der Gewalt, Diktatur und des Bürgerkriegs hinter sich, deren negative Auswirkungen bis heute deutlich spürbar sind. Eine kleine Elite verfügt über einen sehr großen Reichtum, während der Großteil der Bevölkerung Not leidet.
Mangel an Hygiene und Gesundheitsversorgung
So leben 59 Prozent der Guatemalteken in Armut, 23 Prozent gar in extremer Armut. Der Großteil von ihnen lebt in ländlichen Gebieten – ohne Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Anlagen oder Gesundheitssystemen. Das heißt: Extreme Armut, Unter- und Mangelernährung, fehlende Wasser- und Gesundheitsversorgung erhöhen das Risiko, eine Behinderung zu entwickeln. So gibt es heute in jedem dritten Haushalt ein behindertes Familienmitglied.
Behinderung heißt Armut
Wer mit einer Behinderung lebt, hat gleichzeitig wenig Aussichten auf eine gute Zukunft. In ländlichen Gebieten können Kinder mit Behinderungen viel seltener zur Schule zu gehen als Kinder ohne Behinderungen. Dementsprechend seltener finden sie später eine Arbeit, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ein Teufelskreislauf aus Armut und Behinderung entsteht.