Was passiert, wenn Mulunesh nicht mehr sehen kann?
Nachdem Degage den weißen Fleck in Muluneshs Auge bemerkt hat, bringt sie ihre Tochter in das örtliche Gesundheitszentrum. Dort erklärt man ihr, dass die Zehnjährige Grauen Star hat. Sie könnte in ein Krankenhaus überwiesen werden. Aber das kann die Familie sich nicht leisten.
"Ich wollte meine einzige Kuh verkaufen, um eine Behandlung für meine kleine Tochter zu bekommen", erzählt Muluneshs Vater Sumicha. Denn Mulunesh muss nicht blind sein. Eine Operation kann ihr helfen, aber sie kostet viel Geld.
Mit gesunden Augen könnte das Mädchen aus Äthiopien weiterhin zur Schule gehen. So gerne würde Mulunesh Lehrerin werden! Und sie würde wieder Seilspringen, ihrer Mutter in der Küche helfen und all die Dinge tun, die sie jetzt nicht mehr alleine kann.
Hilfe naht!
Die meisten Kinder, die wie Mulunesh im ländlichen Raum an Grauen Star erkranken, haben keine Chance, eine Behandlung zu bekommen. Kliniken sind meist in größeren Städten und die Behandlung nicht bezahlbar.
Aber die Mutter des Mädchens bleibt beharrlich. Sie hört sich um – und erfährt, dass ein Team der CBM-geförderten "Grarbet Tehadiso Mahber“-Klinik bei einem Außeneinsatz in ihre Nähe kommt. Dort werden alle Menschen kostenlos behandelt. Degage nimmt Mulunesh an die Hand und läuft los. Was sie nicht ahnt: Am Ende dieses Weges wird sie wirklich Rettung finden – nicht nur für ihr Kind!