Ein etwa neunjähriger Junge führt einen Mann Mitte vierzig an der Hand. Im Hintergrund sind Hütten zu sehen. © CBM

Der Vater ist blind. Bald auch der Sohn?

Janvier stolpert. Aber sein kleiner Sohn hält ihn fest. Er passt auf seinen Vater auf, seit dieser völlig hilflos ist. Die Flussblindheit hat Janvier das Augenlicht geraubt. Seine größte Angst: Erblinden jetzt auch seine Kinder?

Drei Kinder stehen hinter einem sitzenden Mann Mitte vierzig.

Ein gefährlicher Mückenbiss

Porträt eines Mannes in einem spärlich beleuchteten Raum. © CBM
"Wir werden vergessen", sagt Janvier. Für ihn kommt jede Hilfe zu spät, er wird nie wieder sehen.

Für Janviers Kinder ist das Leben in der Demokratischen Republik Kongo schwer in dem von Urwald umgebenen Dorf. Seit ihr Vater blind ist, müssen sie ganz allein ums Überleben kämpfen. Die Mutter hat sie verlassen, als Janvier das Augenlicht verlor.

Kaum Hilfe für 244 Millionen Menschen

Die "schwarzen Fliegen" bringen dieses Elend. So nennen alle im Dorf die Kriebelmücken, die überall herumschwirren. In weiten Teilen Afrikas überträgt die Mücke Parasiten, die sich im Körper des Menschen vermehren, schrecklichen Juckreiz auslösen – und im schlimmsten Fall den Sehnerv zerstören. Für immer. Flussblindheit heißt diese Tropenkrankheit, weil sie in der Nähe von Flüssen grassiert. Obwohl in Afrika 244 Millionen Menschen davon bedroht sind, gibt es kaum Hilfe für sie. "Wir werden vergessen", sagt Janvier. Er kann nie wieder sehen. Für ihn kommt leider jede Hilfe zu spät.

Die Kinder müssen sich um alles kümmern

Ein etwa 11-jähriges Mädchen kocht an einem offenen Feuer vor einer Hütte, vor der ein Junge hockt. Ein Mann sitzt in der Nähe des Feuers auf einem aus Ästen gebauten Stuhl. © CBM
Die elfjährige Waza bereitet am offenen Feuer eine Mahlzeit für die Familie zu.

Wird es seinen sechs bei ihm lebenden Kindern auch so ergehen? Noch haben sie sich nicht mit Flussblindheit infiziert. Trotzdem zerstört die Krankheit bereits jetzt ihr Leben. Statt mit den anderen Kindern zu spielen, kümmert sich zum Beispiel der neunjährige Jean um seinen Vater, führt ihn zur Toilette, bringt ihm zu trinken.

Wenig Zeit für Freunde und Schule

Seine Schwester Waza arbeitet jeden Tag schwer: "Ich gehe aufs Feld und pflanze Cassava. Dann sammle ich Feuerholz. Abends koche ich Essen für uns", erzählt das Mädchen. Das Trinkwasser schleppt die Elfjährige in Eimern vom Fluss heran. "Ich habe nur wenig Zeit, um Freunde zu treffen", sagt sie. Gern würde Waza wie die anderen Kinder auch samstags zur Schule gehen: "Aber da muss ich Wäsche waschen und putzen."

Endlich: ein schützendes Medikament!

Ein Mann im roten T-Shirt legt einem Kind eine Tablette auf die hingestreckte Handfläche. © CBM
Jean (r.) und Martin vom CBM-Partnerprojekt verteilen Mectizan. Janvier (im rosa Hemd) ist dankbar, dass seine Kinder das Medikament bekommen, das sie vor Flussblindheit schützt.

Für Janvier ist es kaum zu ertragen, so hilflos zu sein, während seine Kinder ums Überleben kämpfen. "Früher habe ich sie versorgt. Seit ich blind bin, haben wir nur noch eine Mahlzeit am Tag." Und dann ist da die große Angst: Was passiert, wenn auch seine Kinder erblinden? Der kleine Jean kann schon aus einem anderen Grund auf einem Auge nichts mehr sehen.

Glücklich und dankbar

Eines Tages kommen Martin und Jean in den roten T-Shirts der Christoffel-Blindenmission (CBM) ins Dorf. Sie bringen das Medikament Mectizan, das vor Flussblindheit schützt. Da fällt Janvier ein Stein vom Herzen. "Ich bin extrem glücklich und dankbar", sagt der Familienvater überwältigt. Seine Kinder sind damit geschützt – für ein Jahr. Dann brauchen sie das Medikament erneut, um den Schutz aufrechtzuerhalten.

Bitte spenden Sie jetzt und schützen Sie Janviers Kinder und viele andere Menschen vor Flussblindheit!

Schützen Sie arme Menschen vor Blindheit!

Unzählige Menschen sind von der Tropenkrankheit Flussblindheit (Onchozerkose) bedroht. Helfen Sie mit, sie vor Blindheit zu retten!

  • Zwei Händer voller roter Kapseln dank Spenden-Geschenk Medikamente
    18
    Spenden

    Medikamente

    Spenden Sie Medikamente für Menschen in Entwicklungsländern, um Behinderungen vorzubeugen.

  • Jeep, mit dem dank Spenden-Geschenk Ausseneinsatz Menschen in abgelegenen Gegenden erreicht werden.
    70
    Spenden

    Medizinischer Außeneinsatz

    Mit dieser Spende finanzieren Sie den Außeneinsatz eines Arztes oder einer Ärztin in einer Schule oder einem abgelegenen Dorf.

Der Bedarf ist riesig

244 Millionen Menschen weltweit sind von Flussblindheit bedroht. 1,15 Millionen Menschen haben durch Onchozerkose einen Sehverlust erlitten oder sind unheilbar blind durch die Spätfolgen des Insektenbisses. Dabei können wir betroffenen Menschen gut helfen: Bereits eine Dosis des Medikaments Mectizan pro Jahr reicht aus, um Erblindung zu vermeiden.

Die CBM kämpft gegen Flussblindheit

Die CBM setzt sich dafür ein, dass Menschen, die in Gefahrengebieten leben, das Medikament erhalten. Allein im Jahr 2023 konnten unsere Partnerprojekte mehr als 37 Millionen Menschen gegen Flussblindheit behandeln. Wenn alle Menschen in den gefährdeten Gebieten Mectizan erhalten, lässt sich Flussblindheit sogar ganz stoppen – für immer! Dafür brauchen wir Ihre Hilfe! Gemeinsam können wir Augenlicht retten und Flussblindheit besiegen!