Unzählige Menschen werden jedes Jahr weltweit völlig unvorbereitet mit einer Katastrophe konfrontiert. Gerade Naturkatastrophen kommen meist plötzlich und löschen innerhalb von Sekunden zahlreiche Menschenleben und Existenzgrundlagen aus. Betroffene finden sich anschließend in einer aussichtslosen Situation wieder: Sie haben häufig alles verloren und besitzen nicht die nötigen Mittel, um sich eine neue Existenz aufzubauen. Katastrophenvorsorge hilft dabei, solche Situationen erst gar nicht entstehen zu lassen, denn sie beginnt bereits lange Zeit vor der Krise. Vorsorge bildet die erste von insgesamt drei Nothilfe-Phasen der CBM. Der Grund für Vorsorge-Maßnahmen ist simpel: Je besser man auf eine Krise vorbereitet ist, desto geringer ist ihr negatives Ausmaß. Gerade das Leben von Menschen mit Behinderungen kann durch frühzeitig getroffene Vorkehrungen häufig vor Schlimmem bewahrt werden.
Je nach Standort werden unterschiedliche Vorsorge-Maßnahmen erforderlich. In Regionen mit heißem und trockenem Klima, bieten sich der Bau öffentlich zugänglicher Brunnen an. In Erdteilen mit tropischem Klima, die für starke Regenfälle und Wirbelstürme anfällig sind, ist hingegen der Bau von robusten Stelzenhäusern sinnvoll. Katastrophenvorsorge geht jedoch weit über den Brunnenbau oder die Konstruktion von stabilen Häusern hinaus. Idealerweise beginnt sie nämlich bei jedem einzelnen Menschen selbst. Genau deshalb ist es wichtig, Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern über lebenserhaltende Maßnahmen aufzuklären und ihnen Verhaltensregeln für den Extremfall mit an die Hand zu geben. So können Betroffene in einer Notsituation besser reagieren statt nur in Panik zu geraten – diese Besonnenheit kann im Notfall entscheidend sein.